Erfahrungsbericht eines depressiven Menschen
Depressionen – die neue Volkskrankheit. Immer mehr Menschen erhalten die Diagnose: Depression oder Burnout. Sehr wahrscheinlich, gibt es heute wirklich mehr Fälle von Depression und Burnout als es in früheren Zeiten der Fall war. Obgleich diese Krankheit schon früher beschrieben wurde.
„Wenn der Schmerz das Leben auffrisst“, ist ein kurzer Artikel eines Ratsuchenden, der die Tiefe Phase der Resignation hinter sich gelassen hat und seine Gedanken teilen möchte. Der Titel spiegelt viel des Gemütszustandes von Menschen wieder die in der Depression oder im Burnout sind. Dabei sind die Angehörigen depressiver Menschen genauso angesprochen wie das komplette Umfeld. Teilen Sie mit uns Ihre Gedanken und lassen Sie es uns wissen, wenn wir etwas für Sie tun können.
Wenn der Schmerz das Leben auffrisst
Ein Erfahrungsbericht eines von Depressionen betroffenen Menschen

Erfahrungen mit depressiven Phasen kennt fast jeder. Wie sieht ein Mensch sich, der in Depressionen verstrickt ist?
„Es war an einem Tag, der keine besonderen Erinnerungen hinterlassen hat. Und doch haben sich plötzlich einige Gedanken ganz selbständig in meinem Kopf bewegt. Dabei ging es hauptsächlich um meinen Wert oder eher meinen Minderwert. Es gab natürlich eine ganze Reihe von belastenden Situationen in der Vorgeschichte auf diesen Tag, trotzdem habe ich zunächst alle Warnsignale übersehen bzw. auch gar nicht wahrhaben können, dass es einen Punkt gibt, sich selbst zu hassen. Im nachhinein, muss ich mir eingestehen, dass es nicht diesen einen entscheidenden Punkt gab, sonder das es sich aufsummierte.
Als dann die Gedanken sich selbständig machten, kamen und gingen, wann sie es wollten, fing die bittere Zeit der Antriebslosigkeit an. Wobei ich mir eingestehen sollte, dass ich gar nicht diese für Depressionen typische Antriebslosigkeit hatte, es war zum einen die Gedanken die sich immer wieder aufdrängten, zum anderen war meine gespielte Aktivität nicht sehr effizient und hat ein unglaubliches Maß an Energie gefordert. Der Schmerz in der Seele hatte einen allumfassenden Maß angenommen.
Die Gedanken in Zaum zu halten, die alltäglichen Aufgabe anzugehen hat eine tiefe Innere Schlucht gerissen und immer weitere Kreise gezogen.
- Die Familie hat intensiv unter den Depressionen zu leiden.
- Aufgaben bleiben liegen.
- Soziale Kontakte werden abgebrochen.
- Das Glaubensleben kommt zum erliegen. Die Beziehung zu mir selbst spiegelt sich in der Gottesbeziehung wider.
Die Spirale depressiver Merkmale hat sich immer enger um mich gezogen. Ein Ausweg war nicht mehr in Sicht. Auch war ich in dieser Phase nicht bereit mir externe Hilfe zu suchen. Als dann die Ehe anfing ernsthaft in Gefahr zu geraten, wurde mir bewusst, dass es nun Zeit wir etwas zu tun. Die Angst davor die Ehe und meine Kinder zu opfern haben mir gezeigt, dass ich es versuchen muss eine Änderung herbei zu führen.
Zur zeit bin ich etwas stabiler. Die Stimmung ist nicht mehr grau in grau, es gibt immer längere Zeiten echter Hoffnung. Damit hat sich selbstverständlich alle anderen Lebensbereiche ebenfalls positiv verändert.
Ich darf an dieser Stelle jedem Leser Mut machen. Einen ersten Aufbruch zu schaffen ist sehr schwer aber es lohnt sich. Mit der Hilfe von Angehörigen und Freunden ist der Weg zu schaffen. Ich glaube, dass es möglich ist neue Hoffnung zu finden.“
Der Ratsuchende möchte gerne anonym bleiben, wenngleich wir uns für die offenen Worte bedanken möchten.
Wenn auch Sie Fragen zu einer begleitenden Seelsorge bei Depressionen und Burnout haben, dann sprechen Sie uns bitte an. Gerne unterstützen wir auch die Angehörigen von depressiven Menschen.
Sie erreichen uns auf dieser Seite: Anfrage zur kostenlosen, begleitenden Seelsorge und Eheberatung
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[…] sich als alleinerziehende Mutter völlig überfordert, haben das Gefühl, nichts richtig zu machen. Massive Depressionen lähmen Sie. Sie wissen nicht, wie es weitergehen soll. Dann brauchen Sie dringend Hilfe. – Sie […]
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